Verfasst von: Reiner Langwald | 11. März 2010

Harzer Förderkreis stirbt

Der Harzer Förderkreis soll von seinem Notvorsitzenden Peter Gaffert, seines Zeichens auch OB in Wernigerode, in absehbarer Zeit im Zuge der Neustrukturierung des Harzer Marketings aufgelöst werden. Dies wurde in einem Pressebericht über den Streit um die Brockenbahnverlängerung nach Braunlage erneut bestätigt. Damit endet endlich ein besonders unerfreuliches Kapitel des Harzer Tourismus-Marketings. Dieser einst von einer ehrgeizigen Frau als persönliche Machtbasis und Harzer Spaltpilz gegründete Kreis hat selbst nur dank öffentlicher Förderung solange überleben können.

Nach der Wende hatte Sonja Kirchner diese Vereinigung als eigene Marketingorganisation im Ostharz geschaffen. Nur mühsam war sie zu bewegen, sich unter das Dach des Harzer Verkehrsverbandes zu begeben. Doch ihre Zeit als stellvertretende Geschäftsführerin des HVV endete nach kurzer Zeit im Streit, weil ihr jede Qualifikation und Kooperationsbereitschaft für diese Aufgabe fehlte, aber auch weil ihr damaliger Chef beim HVV den Laden nach der Vorschrift  des 1. Gebots führte.

Sonja Kirchner machte dann mit dem Tourismusförderkreis allein im Ostharz weiter. Ihr größter Flop war 1996 die Schaffung des „Tourismusleitbilds Ostharz“, eine inhaltsleere und nichts sagende Broschüre von 22 Seiten, die von der Bundesumweltstiftung und dem Land Sachsen-Anhalt mit immerhin 2,4 Millionen Mark honoriert wurde. Nutznießer war allerdings nicht der Ostharz, sondern die beiden Marketing-Agenturen aus dem Westen, die vom Geldgeber in Bonn direkt beauftragt worden sind. Das von ihnen geschaffene „Leitbild“ hat allerdings niemanden im Harz geleitet, sondern wurde nach der Veröffentlichung sofort selbst dahin geleitet, wo bisher alle Studien über den Harzer Tourismus unbeachtet gelandet sind – in der Schublade.


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